Eine Dampfkammer zum Biegen von Holz für den Skin-on-Frame Kanubau sollte ihren Zweck erfüllen und muss nicht aufwändig gebaut sein, da sie unter Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitseinflüssen mit der Zeit quillt und eher als Verbrauchsgegenstand betrachtet werden sollte. Eine 12mm starke Siebdruckplatte hält den Einflüssen von Dampf, Nässe und Hitze gut stand und eignet sich somit gut zum Bau einer Dampfkammer. Es braucht hierzu keinerlei anspruchsvolle Verbindungstechniken. Rechtwinklig zugesägte und mit Holzschrauben verbundene Platten ergeben eine sehr brauchbare Dampfkammer zum Holz biegen.
Abmessungen
Die Dampfkammer sollte etwas länger sein als die längste zu bedampfende Ribleiste, so breit, dass einige Leisten nebeneinander Platz finden und nicht sehr hoch, um das Innenvolumen gering zu halten. Für Ribleisten der Länge 140cm eignet sich beispielsweise eine Dampfkammer mit den Innenmaßen 150x30x6cm. Außerdem sollte in der Dampfkammer ein Gitter aus Holzleisten liegen, das die zu bedampfenden Leisten „hochhält“, damit auch deren Unterseite bedampft wird. Verzichte hierbei auf Metallstangen oder -gitter, da sich Holzleisten in Kontakt mit Metallen und Feuchtigkeit gerne schwarz färben (Verblauung). Empfehlenswert ist es, wenn die Ribleisten knapp unter der Decke der Dampfkammer liegen, da hier der Dampf die optimale Temperatur hat.
Deckel
Als Verschluss der Kammer kann eine Klappe oder ein Deckel dienen, der die Dampfkammer allerdings nicht zu sehr abdichten sollte, damit immer ein gewisser „Durchfluss“ an Dampf gegeben ist. Ein nasses Tuch, das über die Öffnung gelegt wird, eignet sich genauso gut wie ein Deckel. Wir haben unsere Dampfkammer mit einem Deckel aus Siebdruckplatte ausgestattet, der mit zwei Scharnieren an der Unterkamte befestigt ist. Ein Gewicht schließt die Klappe automatisch, nachdem eine Leiste entnommen wurde. Dies ist sehr praktisch, da beim Holz biegen jede Sekunde nach dem Herausnehmen zählt und du dich so nicht mehr um das Schließen der Kammer kümmern muss.
Der Dampferzeuger
Neben käuflichen Dampferzeugern leisten auch Eigenbauten gute Dienste, zum Beispiel ein Kochtopf auf einem Gaskocher bzw. Wokbrenner. Der Kochtopf wird mit zum Beispiel mit einem Aluflexrohr mit der Unterseite der Dampfkammer verbunden. Das Rohr sollte möglichst kurz sein und einen großen Querschnitt von ca. 10cm aufweisen, da die Dampfmenge sonst nicht ausreicht. Von der Nutzung elektrischer Herdplatten oder Wasserkochern raten wir ab, da aus der Dampfkammer Wasser tropfen kann bzw. Wasser am Rohr kondensiert und somit die Gefahr eines elektischen Schlages besteht.
Temperatur
Ein Bratenthermometer eignet sich hervorragend zur Temperaturkontrolle. Hierfür kannst du an verschiedenen Stellen der Dampfkammer kleine Löcher in die Siebdruckplatte bohren und das Bratenthermometer hineinstecken. Die optimale Temperatur zum Dampfbiegen von Holz liegt bei 95-100°C.
Nachfüllen von Wasser
Stelle auch sicher, dass du die Wassermenge im Topf einfach kontrollieren kannst und leicht Wasser nachfüllen kannst. Das Nachfüllen größerer Mengen Wasser sollte vermieden werden, da das Wasser dann aufhört zu sieden und die Dampftemperatur in der Kammer zu sehr sinkt. Fülle daher öfter kleinere Mengen Wasser nach.
Wir hoffen dass dir unsere Tipps geholfen haben und wünschen viel Spass beim Bau deines Skin-on-Frame Bootes und vor allem beim handwerklichen Schmankerl des Dampfbiegens!
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